Bereits in einem früheren Artikel habe ich einen kleinen Beitrag über die Must-haves an Pferdeversicherungen veröffentlicht. Damals kam ich zu dem Fazit, dass eine Pferdelebensversicherung für Besitzer, die ihrer Pferdeleidenschaft nur als Hobby und Spaß an der Freunde ausleben, eher irrelevant und eher Nice-to-have ist. Für Pferdemenschen, die von den Tieren auch finanziell abhängig sind – sei es durch Zucht und Verkauf, Schulbetrieb oder professionellen Pferdesport – ist eine Pferdelebensversicherung allerdings absolut zu empfehlen. Gerade in der heutigen, pandemiebedingt sehr schwierigen Zeit mussten viele Menschen, die gewerbsmäßig mit den geliebten Vierbeinern arbeiten, ohnehin schon finanzielle Einbußen hinnehmen. Da kann der Verlust eines Pferdes durch Tod oder sogenannter Unbrauchbarkeit zusätzlich schwer wiegen. Deshalb kann ich nur empfehlen, sich über eine Lebensversicherung für Pferde zu informieren und sich gegebenenfalls entsprechend abzusichern.
Was ist eine Pferdelebensversicherung?
Unfälle oder Krankheiten können bei einem Pferd leicht schwerwiegende Folgen haben. Mit einer Lebensversicherung für Pferde schützt Du Dich vor dem finanziellen Verlust bei Tod oder Nottötung, je nach Konditionen der abgeschossenen Versicherung auch bei Schändung, Diebstahl oder dauernder Unbrauchbarkeit zum Reiten, Fahren oder zur Zucht.
Im Ernstfall wird mehr oder weniger die vereinbarte Versicherungssumme ausgezahlt. Für diese zählt nicht der ideelle, sondern der Marktwert des Pferdes. Er ist abhängig vom Alter, den Erfolgen, der Ausbildung und der Abstammung des Tieres.
Welche Leistungen erbringt eine Lebensversicherung für Pferde?
Der Leistungsumfang der Pferdelebensversicherung ist je nach Kundenbedarf und -wunsch variabel. Für den einen Versicherungsnehmer reicht eine Basisabdeckung, die den Tod oder die Nottötung, inklusive Transport und Diebstahl absichern soll. Für den anderen ist eine zusätzliche Absicherung von beispielsweise Sport- und Deckuntauglichkeit essentiell. Nahezu alle Versicherungsunternehmen bieten hier unterschiedliche Versicherungsvarianten mit verschieden umfangreichem Leistungsportfolio. Es ist wichtig, dass Du Dich dahingehend eingehend informierst und vergleichst, vergleichst, vergleichst… Du solltest Dir dabei immer die Frage stellen, welche Risiken Du abgesichert wissen möchtest.
Was Du unbedingt bedenken solltest:
Die vereinbarte Versicherungssumme ist als Maximalwert zu betrachten. Zum einen bringen die meisten Versicherungsanbieter im Fall der Fälle eine Selbstbeteiligung (in der Regel 20 %) in Abzug. Zum anderen zahlt die Versicherung nie über den aktuellen Marktwert des Pferdes hinaus. Will heißen: Ist das Pferd im Todesfall aufgrund seines mittlerweile fortgeschrittenen Alters (im Vergleich zum Vertragsabschluss) oder aufgrund etwaiger Krankheiten oder Verletzungen nicht mehr so viel wert, wie ursprünglich eingeschätzt und festgelegt, wird nur noch der aktuelle Zeitwert des Pferdes ausgezahlt.
Von daher ist es auch ratsam, bestehende Pferdelebensversicherungen bezüglich der vereinbarten Versicherungssumme von Zeit zu Zeit anzupassen. Denn eine geringere Versicherungssumme bedeutet automatisch auch einen geringeren Beitragssatz.
Wie teuer ist die Versicherung?
Der Beitrag für eine Lebensversicherung für Dein Pferd hängt von folgenden Faktoren ab:
Eintrittsalter
Laufzeit des Vertrags
Versicherungssumme
Versicherungsumfang
Eine Lebensversicherung kann je nachdem für bereits weniger als fünf Euro im Monat erhältlich sein.
Vor Vertragsabschluss ist es absolut empfehlenswert das Kleingedruckte zu lesen. Bei vielen Versicherungsanbietern gibt es sog. Wartezeiten für bestimmte Ereignisse. So kann es beispielsweise sein, dass eine Versicherungsentschädigung bei Tod durch Kolik erst 48 Stunden nach Vertragsabschluss greift.
Außerdem schließen die meisten Versicherer Vorerkrankungen aus, d.h. ist bei dem Pferd eine bestimmte Krankheit bekannt und stirbt es letztendlich daran, ist eine Leistung der Versicherung von Beginn des Versicherungsabschlusses ausgeschlossen.
Fazit: Ist eine Lebensversicherung für Pferde sinnvoll?
Die landläufige Meinung zur Pferdelebensversicherung ist, dass sich diese nur bei sehr hochwertigen Pferden lohne. Diese Aussage lässt sich allerdings nicht so einfach pauschalisieren, denn manch einem Freizeitreiter kann es das Herz brechen, das geliebte Pferd nach seinem Ableben aus finanziellen Gründen nicht bestatten zu können. Von daher kann es eine emotionale Erleichterung sein, zu wissen, dass die Versicherungsleistung im Trauerfall die Kosten für einen würdigen Abschied abdeckt. Für Pferdemenschen, die beruflich und finanziell abhängig von den Tieren sind, kann ich nur empfehlen, dass sie das Risiko des Verlusts bestimmter Pferde gründlich abwägen. Was passiert in finanzieller Hinsicht mit mir selbst, wenn das hoch dotierte Dressur- oder Springpferd „unbrauchbar“ wird oder gar zu Tode kommt? Ist es mein finanzieller Ruin, wenn der vielversprechende und erfolgreiche Deckhengst plötzlich und unerwartet an einer Kolik stirbt? Diese Fragen sollte jeder Pferdebesitzer ehrlich für sich beantworten und das daraus resultierende monetäre Risiko den Beiträgen für eine Tierlebensversicherung gegenüberstellen. Wie oben ausgeführt, müssen die Versicherungsbeiträge je nach Leistungsumfang und Konditionen nicht überteuert sein und Vorsorge ist allemal besser als Nachsorge.
Hast Du Dich bereits für eine Pferdelebensversicherung entschieden bzw. wie ist Deine Meinung dazu? Lass uns gerne austauschen 😉
Super Beitrag 🙂 Sehr interessant!
Dankeschön,Lisa😊