
Ist Leinöl für Pferde gesund?
Heute möchte ich mich der Frage widmen, ob Öl und im Speziellen Leinöl für Pferde gesund oder eher schädlich ist. Wenn es für das Pferd gesundheitsfördernd ist,
- auf welche Körperfunktionen wirkt es sich in welcher Weise positiv aus?
- wieviel davon kann man ohne Bedenken verabreichen?
Vorweg sei zu sagen, dass Öl nicht gleich Öl ist. Die verschiedenen Sorten unterscheiden sich in Ihrer Zusammensetzung, d.h. im Aufbau ihrer Fettsäuren sowie deren Anteil im Öl und deren Verhältnisse untereinander. Außerdem gibt es Unterschiede in der Herstellung, nämlich die sog. „Heißpressung“ und die „Kaltpressung“, wobei bei Letzterer natürliche Begleitstoffe, wie fettlösliche Vitamine, Phosphatide, Lecithin, Schleimstoffe usw, erhalten bleiben. Bei der Heißpressung werden benzinähnliche Lösungsmittel verwendet. Die so hergestellten Öle sind für Pferde schwerstverdaulich, d.h. Pferden dürfen, wenn überhaupt, nur kaltgepresste Pflanzenöle zugefüttert werden.
Besonders interessant ist das Leinöl für Pferde. Es enthält in hoher Konzentration ungesättigte Fettsäuren, wie die alpha-Linolensäure (=Omega-3-Fettsäure).
Was ist Leinöl eigentlich und wie wirkt Leinöl für Pferde?
Leinöl ist ein goldgelbes Pflanzenöl, das aus Leinsamen, den reifen Samen von Öllein gewonnen wird. Es ist mit 55 Gramm pro 100 Gramm im kaltgepressten Öl einer der größten Lieferanten der Omega-3-Fettsäuren. Diese wirken positiv auf Haut-, Fell- und Gelenkstoffwechsel sowie die Atemwege, stärken die körpereigenen Abwehrzellen und wirken zudem entzündungshemmend. Außerdem ist das Leinöl für Pferde ein echter Energielieferant. Die Verabreichung von Öl bietet die Möglichkeit, dem Pferd Energie zuzuführen und somit die Leistungsbereitschaft zu steigern ohne eine übermäßige Ration an Eiweiß- und Kohlenhydraten zu verabreichen. Außerdem fördert Öl den Muskelaufbau.
Kann das Pferd das Öl verdauen und wieviel davon ist OK?
Da das Pferd ein Pflanzenfresser ist und daher Öle nur durch die Samen der Pflanzen aufgenommen werden, ist das natürliche Futter der Pferde eher ölarm. Außerdem nimmt das Pferd bei einer artgerechten Fütterung kleine Portionen über den ganzen Tag verteilt auf. Aus diesen beiden Gründen hat das Pferd keine Gallenblase, wie wir Menschen und andere fleischessende/-fressende Lebewesen. Die Gallensäure wird von der Leber produziert und so verstoffwechselt das Pferd kleinere Mengen an Öl über die Leber, den Magen und die Bauchspeicheldrüse. Bereits im Dünndarm sind die Öle dann nahezu vollständig verdaut.
Neueste Erkenntnisse sollen belegen, dass 150 ml Öl bei 600 kg Körpergewicht pro Futterration (das Öl mischt man am Besten ins Kraftfutter) verstoffwechselt werden können. An größere Mengen sollte man das Pferd langsam gewöhnen.
Was gibt es sonst zu beachten bei der Verabreichung von Leinöl für Pferde?
Vorsicht ist geboten bei der Aufbewahrung. Öle sollten immer kühl gelagert und vor zu viel Luftzufuhr und jeglicher Sonneinstrahlung geschützt werden. Beachtet man dies nicht, können sich sog. Peroxide bilden, d.h. das Öl wird schlichtweg „ranzig“. Dabei riecht und schmeckt es nicht nur unangenehm. Die Peroxide können die Gesundheit des Pferdes ernsthaft schädigen. Sie beeinflussen die Entstehung von Krebs, Entzündungen und anderer Erkrankungen.
Eigenes Fazit
Ich denke, wenn das Pferd keinerlei gesundheitliche Probleme hat und es sonst keinen konkreten Anlass (Muskelaufbau oder Energiesteigerung bei Leistungspferd) gibt, sollte man von der Ölfütterung Abstand nehmen. Wie vorab geschrieben, ist der Pferdekörper durch das Fehlen der Gallenblase nun einmal nicht auf die Verdauung von Ölen und Fetten ausgelegt. Zu groß ist meiner Meinung nach das Risiko, die Leber und den Stoffwechsel des Pferdes unnötig zu überlasten.
Hat man sich im speziellen Falle dazu entschieden, dass man Leinöl für sein Pferd aufgrund seiner positiven Eigenschaften und Wirkung doch gesundheitsfördernd einsetzen möchte, sollte man sich
a) für kaltgepresstes Leinöl entscheiden und
b) die Ölrationen gering halten.
Da Leinöl auch die Verdauung im Darm positiv beeinflussen soll (wir alle kennen die verdauungsfördernde Wirkung von Leinsamen), verabreiche ich meinem Pony ab und an max. 50 ml Leinöl über das Kraftfutter. Ich bilde mir ein, dass ich ihr damit etwas Gutes tue… die Verdauung besser „flutscht“. Diese Zugabe mache ich (gerade jetzt im Sommer bei täglichem Weidegang) höchstens 2 mal die Woche, d.h. eine 250 ml-Flasche kaltgepresstes Bio-Leinöl aus dem Supermarkt für rd. 3 € hält bei mir ca. 3 Wochen. Als ebenfalls verdauungsfördernde Alternative füttere ich dann lieber noch 1-2 mal die Woche Mash.
Für alle die einen größeren Bedarf an Leinöl haben und nicht ständig in den Supermarkt rennen wollen, kann ich das qualitativ hochwertige Leinöl von Mahu Natur empfehlen. Man erhält das Öl in einer 1 Liter recyclebaren Weißblechdose, mit der man parallel noch etwas gutes für die Umwelt tut.
Leinöl von Mahu Natur
qualitativ sehr hochwertig
kaltgepresst, nativ Mit Omega 3 & Omega 6 Fettsäuren